Giftige Stoffe, gesunde Lösungen
Sonntag, 17. November, 11 – 16 Uhr, ETH Hönggerberg, Gebäude HCI, Vladimir-Prelog-Weg 10, Zürich
Manche Substanzen landen als Gift in unserem Körper. Wie können Pestizide oder Feinstaub ganz vermieden werden? Gleichzeitig liefert die Materialforschung den Schlüssel für eine gesunde Zukunft: Bio-Implantate oder alkoholfreier Wein, der täuschend echt schmeckt …
Das Implantat, das sich selbst auflöst
HCI, Raum G3, 11.00 – 11.45 Uhr
Viele Menschen erhalten im Laufe ihres Lebens ein Implantat – etwa Knochenschrauben oder Platten zur Festigung eines Knochenbruchs. Die Schrauben oder Platten werden später meist operativ wieder entfernt. Implantate, die sich nach getaner Arbeit selbst auflösen, sind also die perfekte Lösung. Sie bestehen zu 99 Prozent aus Magnesium. Nach 6 bis 24 Monaten hat sie der Körper vollständig abgebaut und ausgeschieden. Die neu entwickelten Bio-Implantate werden gegenwärtig in klinischen Studien getestet.
Jörg Löffler ist ETH-Professor für Physik und Technologie der Metalle.
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Fleisch aus dem Bioreaktor
HCI, Raum G3, 12.00 – 12.45 Uhr
Mit wachsender Bevölkerung steigt die Nachfrage nach tierischen Proteinen. Damit stösst die traditionelle Landwirtschaft ökologisch und ethisch an ihre Grenze. Warum nicht Fleisch im Bioreaktor wachsen lassen? Ähnlich wie beim Bierbrauen werden tierische Zellen aus einer einzigen Biopsie über 2 bis 4 Wochen vervielfältigt. Eine pfefferkorngrosse Biopsie ergibt Zellmasse für ca. 80'000 Burgerpatties. Das Endprodukt, basierend auf Muskel- und Fettzellen, schmeckt wie traditionelles Fleisch. Was ist der Fussabdruck dieses neuen Lebensmittels und wann ist es marktreif?
Nicole Kleger ist Co-Founder des ETH-Spin-offs sallea. Siehe auch Demo «Steak oder Chicken Nugget?».
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Feinstaub liegt in der Luft
HCI, Raum J7, 12.00 – 12.45 Uhr
Luft ist für uns Menschen lebensnotwendig. In einer Minute atmen wir etwa 10 Liter davon ein. Sie sollte daher möglichst sauber sein. Doch Autoabgase, Heizungen oder Industriebetriebe setzen Schadstoffe frei, welche die Luft zum Teil stark belasten. Besonders gefährlich ist Feinstaub, der unsere Gesundheit erheblich beeinträchtigt. Hohe Konzentrationen können zu Entzündungen, Bronchitis und Herz-Kreislauf-Beschwerden führen. Doch wie wird Feinstaub gemessen und wie gross ist die Belastung in der Schweiz und anderswo?
Christoph Hüglin ist ETH-Dozent und forscht an der Empa zu Luftfremdstoffen.
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Pestizide, Bio oder keins von beiden?
HCI, Raum G3, 13.00 – 13.45 Uhr
Pestizide in der Landwirtschaft sollen helfen, ausreichend Nahrungsmittel zu produzieren. Aber sie schaden der Biodiversität und der menschlichen Gesundheit. In der Schweiz will man den Einsatz der gefährlichen Stoffe bis 2027 halbieren. Mögliche Lösung: der integrierte Pflanzenschutz, der etwa mechanische Unkrautbekämpfung, resistente Pflanzen und biologische Methoden kombiniert. In Europa werden zudem immer öfter pestizidfreie Methoden eingesetzt – ohne Umstellung auf Bio. Wie geht das?
Robert Finger ist ETH-Professor für Agrarökonomie und -politik.
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Was lebt in meiner Wasserflasche?
HCI, Raum G3, 14.00 – 14.45 Uhr
Wo im Haushalt leben die meisten Keime und welche Lebensmittel machen am häufigsten krank? Bakterien oder Schimmelpilze können schwere Gesundheitsschäden hervorrufen. Und bestimmt haben Sie sich auch schon gefragt, welche Käserinde Sie mitessen dürfen oder ob das Poulet mit multiresistenten Keinem verseucht ist. Entscheidend ist: Wie erkennt man gefährliche Stoffe und vermeidet sie? Das gilt auch für die Wasserflasche: Lebt da was drin?
Martin Loessner ist ETH-Professor für Lebensmittelmikrobiologie.
> Für Erwachsene, ohne Anmeldung
Weingenuss = Chemie + Speichel
HCI, Raum G3, 15.00 – 15.45 Uhr
Wein ist ein unglaublich komplexes Getränk, dessen Geschichte und kultureller Einfluss Jahrtausende zurückreicht. Wein besteht aus Tausenden von chemischen Verbindungen, viele davon mit charakteristischen Aromen. Das Mundgefühl von Wein rührt hauptsächlich von Effekten, die mit Reibung und Schmierung auf der Zunge zu tun haben. Das kann man im Labor nachahmen – und so vielleicht künftig auch bessere nichtalkoholische Getränke herstellen.
Nicholas Spencer ist emeritierter ETH-Professor für Oberflächenchemie und diplomierter Weinakademiker.
> Für Erwachsene, ohne Anmeldung
Wie uns Mikroskopie die Welt erklärt
Start HCI, E-Stock, 11, 12, 13, 14 und 15 Uhr
Erleben Sie die faszinierende Welt der Mikroskopie im ScopeM! In diesem Zentrum treffen sich Forschende aus dem ganzen Land. Untersucht werden die unterschiedlichsten Proben aus Biologie, Physik und Materialwissenschaft. Immer mit dem Ziel, das Unsichtbare sichtbar zu machen. Ausgestattet mit modernster Technologie, bietet das Zentrum detaillierte Einblicke in kleinste Strukturen. Etwa, um Proteine innerhalb von Zellen zu visualisieren oder die Oberflächenstruktur von Metallen, Keramiken und Verbundwerkstoffen zu analysieren. Mit Hilfe von Licht- und Elektronenmikroskopie werden selbst Moleküle und Atome sichtbar gemacht. Dafür kommen auch mannshohe Geräte in speziell erschütterungsfreien Räumen zum Einsatz. Dass es sich dabei um Mikroskope handelt, wird auch Sie bei dieser exklusiven Führung überraschen.
ETH-Mikroskopiezentrum ScopeM
> Dauer 45 Minuten, ab 16 Jahren, Anmeldung externe Seite hier ab 11.11., 9 Uhr
Steak oder Chicken Nugget? Das Gerüst entscheidet
HCI, G-Stock, 11 – 16 Uhr
Beim Fleisch aus dem Bioreaktor werden bis jetzt vor allem Produkte wie Chicken Nuggets oder Fish Balls hergestellt, keine Steaks oder Fischfilets. Das Spin-off sallea ändert dies und entwickelt neuartige essbare Gerüste unter anderem mit Erbsenprotein. Diese sind hochporös wie ein Schwamm und ermöglichen den Zellen, in dreidimensionale Fleischstücke zu wachsen. Diese Strukturen müssen nicht nur gute Anhaftungsflächen bieten, sondern auch kulinarische Erwartungen der Konsumenten an Geschmack und Konsistenz erfüllen.
ETH-Spin-off sallea
Mein Shirt zeigt, wann ich müde bin
HCI, G-Stock, 11 – 16 Uhr
Kleidung wird zunehmend schlau. Neue Sensoren in Laufhosen und T-Shirts messen Bewegungen in Echtzeit. So erkennen sie beispielsweise den Beugungswinkel eines Gelenks oder gewinnen Energie aus den Bewegungen des Körpers. Die erfassten Daten helfen Menschen mit Erkrankungen der Muskulatur und des Nervensystems, aber auch Sportlerinnen bei der Leistungsverbesserung. Wird Erschöpfung bei körperlicher Arbeit frühzeitig erkannt, können Verletzungen vermieden werden. Neu sind die Sensoren bereits in den Stoff integriert und müssen nicht nachträglich an der Kleidung befestigt werden.
ETH-Professur für mobile Gesundheitstechnologien
Mit Insekten Abfall aufwerten
HCI, G-Stock, 11 – 16 Uhr
Bei der Produktion von Nahrungsmitteln entstehen immer wieder Lebensmittelreste wie Kartoffelschalen, die nicht verwendet werden. Bei SmartBreed landen die Schalen weder im Müll noch im Kompost. Mit Hilfe von Insekten werden sie zu Proteinen, Öl oder Dünger aufgewertet. Statt im Müll zu enden, bleiben sie so im Nährstoff-Kreislauf. Insektenprotein dient als Tierfutter und ist eine umweltverträgliche Alternative zu Soja- oder Fischmehl.
ETH-Spin-off SmartBreed
Wie Mikroben unser Essen veredeln
HCI, Raum G2 um 11, 12, 14, 15 Uhr
Wusstest du, dass Mikroben viele deiner Lieblingsspeisen möglich machen? Diese winzigen Helfer verwandeln einfache Zutaten in köstliche Leckereien! Joghurt entsteht, wenn Bakterien Milch in eine cremige Masse verwandeln. Hefe lässt Brot fluffig aufgehen. Auch Kimchi, Käse und Schokolade sind Produkte der Fermentation. Dieser natürliche Prozess wird seit Tausenden von Jahren genutzt, um Lebensmittel haltbar zu machen. Doch das Beste: Unser Essen wird dabei nicht nur leckerer, sondern auch gesünder! Wir zeigen dir warum und machen den Geschmackstest!
Lena Flörl und Annina Meyer sind ETH-Doktorierende für Lebensmittelsysteme.
> Dauer 45 Minuten, 13 – 17 Jahre, Anmeldung externe Seite hier ab 11.11., 9 Uhr
Studieninfo Lebensmittelwissenschaften und Ernährung
Frag Nicolas!
HCI, E-Stock, 11 – 16 Uhr
Nicolas Stehrenberger studiert im Bachelor.
«Durch meine Vorbereitung auf einen Ironman setze ich mich auch ausserhalb des Studiums viel mit Ernährung auseinander. Daher kommt es mir sehr entgegen, dass ich die Module individuell zusammenstellen kann.»
Kindervorlesung (ab 7 Jahren, keine Erwachsenen)
Bärentatzen am Rega-Helikopter
HCI, Raum J7, 11 Uhr und 13 Uhr
Hast du auch schon den rot-weissen Rega-Heli am Himmel gesehen? Er bringt Menschen in Not Hilfe aus der Luft. Damit der Heli nach der Landung im Schnee oder auf der nassen Wiese nicht einsinkt, hat Silvana seine Kufen verändert – sie sehen aus wie Bärentatzen. Ihr Team sorgt auch dafür, dass die Notärztin trotz Helm mit Patienten sprechen kann. Kollege Sylvan kennt jede Schraube am Heli. Er ist zuständig dafür, dass von der Rettungswinde bis zum Rotor alle Materialien einwandfrei funktionieren.
Silvana Nater ist Design-Ingenieurin und Sylvan Reichlin ist Helikoptermechaniker bei der Schweizerischen Rettungsflugwacht Rega.
> Dauer 45 Minuten, keine Anmeldung
Werkstatt (5 – 6 Jahre)
Tierische Essenskünstler
HCI, Räume F2 + F8 um 11, 12, 14, 15 Uhr
Hast du schon mal gesehen, wie geschickt ein Flamingo seinen Schnabel beim Fressen einsetzt? Oder wie ein Ameisenbär mit seiner klebrigen Zunge kleine Insekten aufschleckt? Krokodile können besonders lange hungern, kleine Raupen futtern dagegen riesige Mengen und Koalas wollen jeden Tag das Gleiche zwischen den Zähnen. Manche Tiere sind wahre Künstler, wenn es darum geht, Nahrung zu finden. Wir schauen uns einige von ihnen genauer an und entdecken ihre Tricks. Natürlich darfst auch du dein Können testen. Würdest du an ihrer Stelle satt werden?
> Dauer 45 Minuten, Anmeldung externe Seite hier ab 11.11., 9 Uhr
Werkstatt (7 – 9 Jahre)
Es ploppt im Mund
HCI, Räume E2 + E8 um 11, 12, 14, 15 Uhr
Kennst du Bubble Tea mit seinen bunten Kugeln? Vielleicht hast du schon mal auf eine davon gebissen. Von aussen sehen sie aus wie feste kleine Bälle, aber der Eindruck täuscht. Wenn du zubeisst, macht es: «Plopp»! Die Perle platzt zwischen deinen Zähnen auf und die Flüssigkeit in ihrem Inneren spritzt heraus. Ein lustiges Gefühl im Mund! Wir stellen unsere eigenen farbigen Kugeln her und ergründen ihr Geheimnis: Wie bleibt der Kern flüssig? Welche anderen Formen können wir entwerfen? Und schmecken unsere Kugeln lecker?
> Dauer 45 Minuten, Anmeldung externe Seite hier ab 11.11., 9 Uhr
Studio (10 – 12 Jahre)
Das weisse Gold
HCI, Raum J8 um 11, 12, 14, 15 Uhr
Ob Pommes, Suppe oder Spaghetti-Wasser, ohne Salz schmecken sie fade. Aber Achtung, zu viel darf es nicht sein. Ist das Essen einmal versalzen, können wir es kaum noch retten. Wusstest du, dass wir den grössten Teil des Salzes gar nicht essen? Im Winter schmelzen wir mit Salz das Eis auf den Strassen und in der Spülmaschine hilft es gegen Kalk. In der Schweiz kommt das Salz nicht aus dem Meerwasser, sondern ist tief im Boden zu finden. Erlebe das Salz in verschiedenen Experimenten. Gemeinsam kommen wir den Geheimnissen des weissen Goldes auf die Spur.
Schweizer Salinen
> Dauer 45 Minuten, Anmeldung externe Seite hier ab 11.11., 9 Uhr